Griechenland und Montenegro lockte schon viele Paddler, aber schon seit geraumer Zeit hat die Essener Kanuschule das dazwischen liegende Albanien als weißen Flecken auf der Wildwasser Landkarte. Vor einigen Jahren war es dann soweit, von Griechenland aus starteten wir zu einer Miniexkursion und befanden das Land als abenteuerlich, aber sehr gut bereisbar. Unterwegs trafen wir einen Trupp Wasserbauingenieure die einen Brunnen erkundeten und quetschen diese "Leute vom Fach" nach potentiellen Wildwasserschmankerln aus. Die Flüsse Devoll und Osum sei super, viel Wasser, viel Gefälle! Aus Zeitmangel wurde es dann aber nichts aus einer ersten Paddeltour.
In der Zwischenzeit haben vor allem italienische Paddler und die umtriebigen österreichischen Kollegen vom Kanuclub Gars am Kamp über wundervolle Schluchten, hervorragendes Wildwasser, nette Menschen und packende Abenteuer berichtet. Das hat natürlich auch uns wieder gepackt und die Kajakchallenge tourt nun durch Albanien....
Albanien hat rund 3 Millionen Einwohner, zwei Drittel des Landes bestehen aus Bergen, der höchste Berg ist immerhin rund 2800m hoch. Lange zeit war Albanien durch den Diktator Enver Hoxha regiert (1944 - 1985), der das Land nach stalinistischem Muster fest im Griff hatte und das Land nach aussen abschottete. Auch nachdem das kommunistische Regime 1992 stürzte, dauert die langsame wirtschaftliche und demokratische Entwicklung Albaniens noch bis heute an, der Antrag zur EU Mitgliedschaft ist gestellt, jüngst schaffte die EU die Visumspflicht für Albaner ab, es geht also voran. Die Sicherheit im Land und die Reisemöglichkeiten sind nun unproblematisch. Allerdings ist das Straßennetz noch wenig entwickelt, Paddler müssen also beim Autofahren auf schlechtem Asphalt und auf abentuerlichen Schotterpisten viel Geduld mitbringen.
Die Flüsse Albaniens überzeugen durch die Anzahl der am Stück paddelbaren Kilometer im Süden, während im Norden auch Drop-Pool Strecken mit weißen Felsen und türkisem Wasser anzutreffen sind. Im Norden locken die Flüsse Kir, Shala und evtl. die Valbona, weiter geht es mit dem Fan i Vogel, um dann im Süden Devoll, Osum und Lengarices in Angriff zu nehmen. Alle Bäche zeichnen sich in Abschnitten durch WW Grad III und öfter auch IV aus. Schwerere Abschnitte wollen wir bei der Kajakchallenge nicht erkunden. Dazu kommt natürlich der Expeditionscharakter dieser Tour, alle Teammitglieder sollten also Entdeckerlust verspüren und in WW III keine unlösbaren Probleme haben.
Tourverlauf
Die Kajakchallenge ist zuvor drei Wochen auf Korsika, nimmt dann von Bastia auf Korsika die Fähre nach Livorno in Italien, weiter geht es von dort "quer rüber" nach Bari um von dort aus nach Durres (Albanien) überzusetzen. Von dort gehts am Tourstart (03.05), eventuell mit Umweg über Tirana, in die nordalbanischen Berge. Nun durchreisen wir Albanien von Nord nach Süd. Nach der Albanien Tour geht es ins benachbarte Griechenland weiter, um dort mit der Kajakchallange die bekannten Flüssen Aoos, Arachtos, Kallaritikos, Acheron und mehr... zwei Wochen lang zu besuchen. Für die Teilnahme an dieser Tour empfehlen sich robuste Fahrzeuge mit hoher Bodenfreiheit. Begrenzt sind während dieser Tour auch Plätze im Kajakchallenge Magirus Allrad Truck vorhanden. Bei Transfers in schlechtem Weggelände können wir natürlich im Kajakchallenge Truck (9 - maximal 12 Sitze) auch mal eng zusammenrutschen.
Für alle Albanien-Interessenten gilt: Auf jeden fall nochmal Kontakt mit uns aufnehmen, da die endgültige Routenplanung derzeit noch nicht 100% abgeschlossen ist!
Camp- und Tagesorganisation
Unser Kajakchallenge Camp ist mit allen wichtigen Dingen des täglichen Lebens ausgestattet. Es gibt Stühle und Tische, ein Gruppenzelt und Wetterschutzdächer, die komplette Küchenausstattung mit Kochern, Teller, Tasse, Besteck etc. .
Ihr brauch also außer Euren persönlichen Dingen nichts mitbringen, der Truck ist vollständig bestückt. Gekocht wird gemeinsam in Kochgruppen, die wir zu Beginn jeder Woche gemeinsam festlegen. Außer an ein bis zwei Tagen, an denen Ihr für die Gruppe selbst kochen müsst, könnt Ihr Euch nach den Paddeltagen also etwas entspannen.
Morgens legen wir gemeinsam fest welche Gruppe welchen Abschnitt angreift und planen gemeinsam den Tag. Nach dem Teambriefing, bei dem bei Bedarf auch Raum für etwas Kajaktheorie besteht, geht’s dann auf zum Paddeln, Paddeln, Paddeln...
Der Abend endet in der Regel am gemütlichen Lagerfeuer, es werden die Filme und Fotos des Tages oder von den Vorwochen gezeigt oder der ein oder andere Bericht auf unsere Kajakchallenge Media-Website gestellt. Bei der Kajakchallenge wird Paddelspirit pur gelebt!
An- Abreise per eigenem Auto
Die An- und Abreise ist problemlos per Autobahn bis Italien, von dort ab Ancona (nach -> Split, Fährgesellschaften sind Jadrolinea, BlueLine, SNAV) oder alternativ Bari (nach -> Dubrovnic, Fährgesellschaften sind Azzura Line, Jadrolinea) per Fähre. Alternativ über Österreich, Slowenien, Kroatien über sehr gute Autobahn bis 80km vor Dubrovnik. Von Dubrovnic in Kroation sind es noch 200 km durch Montenegro bis Shokoder in Albanien (gesamt rund 1300km ab München). Wir reisen ja nach Griechenland aus Albanien aus, von dort über Igoumenitsa -> Ancona oder Venedig fährt eine Fähre täglich (Superfast Ferry und Minoan Lines).
An- Abreise per Flugzeug
Empfehlenswert sind die Flughäfen von Split, Dubrovnic oder Podgorica in Montenogro. Die Preise liegen bei rund 200 Euro hin und rück. Von Griechenland kann man ab Korfu oder Ioannina zurück fliegen. Das Kajakchallenge Expditionsmobil reist über Livorno (Ryainair fliegt ins nahegelegene Pisa), weiter durch Italien zum Fährhafen nach Bari, von dort nach Durrës in Albanien an. Auf diesem Weg könnte also zugestiegen werden. Wir reisen dann nach Griechenland aus, von dort über Igoumenitsa -> Ancona oder Venedig fährt eine Fähre täglich (Superfast Ferry und Minoan Lines) und auch Flieger zurück gibt es ab Korfu (Insel gleich gegenüber von Igoumenitsa per Fähre schnell zu erreichen).
Informationen zu Reisedokumenten und aktuelle Reisehinweise gibt in Deutschland das Auswärtige Amt, siehe www.auswaertiges-amt.de. Ein Personalausweis ist ausreichend.
Diese Tour ist etwas besonderes. Wir bewegen uns nicht in einem „fertigen“ und durch und durch erprobten Paddelgebieten. Es kann also sein das uns unerwartete Dinge begegnen, vielleicht Schwierigkeiten und Abenteuer die nicht vorhersehbar sind. Doch gerade darin liegt auch der besondere Reiz. Paddeln in den Ländern des Balkans hat heute einen gewissen Pioniercharakter. Nicht jeder Campingplatz steht schon vorher fest, nicht jede Einstieg- oder Ausstiegstelle ist leicht zu finden. Wir werden also auch mal etwas suchen müssen, uns wohl möglich verfahren oder kurzfristig den Plan ändern. Doch wir werden auch dafür belohnt werden: wir paddeln in einem besonderen Paddelrevier, auf Flüssen die in Europa ihres gleichen suchen.